Auf Kaffee und Kuchen: Produktionsbedingungen und Faire Kleidung

„Auf Kaffee und Kuchen mit Renate Künast“ hatte die Krefelder Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws eingeladen. Das Thema „Produktionsbedingungen und Faire Kleidung“ lockte Vertreter*innen von Eine-Welt-Initiativen, Verbraucherschutz, Kirchengemeinden, Gewerkschaften und Grünen in das vegane Lokal „Untervegs“ an der Dießemer Straße, das eigens für die Veranstaltung öffnete.

Den Impuls für diese Veranstaltung hatten Ulle Schauws und Renate Künast gemeinsam, da es ihnen wichtig ist, über die unzumutbaren und unmenschlichen Arbeitsbedingungen von Frauen und Kindern in Textilfabriken in Bangladesch zu reden und aufzuklären.

Künast kümmert sich seit Jahren nicht nur aufgrund ihrer Rolle als ehemalige Verbraucherschutzministerin intensiv um die Themen Arbeits- und Verbraucherschutz und um Produktionsbedingungen in der Textilindustrie und Faire Kleidung. Sie konnte sich über die Zustände an etlichen Orten selbst einen Überblick verschaffen. Nicht nur von diesen Erfahrungen berichtete sie den Gästen.

Die waren in der anschließenden  Diskussion vor allem an Vorschlägen interessiert, wie das weltweite Dilemma zumindest ansatzweise beseitigt werden könne. Künast zeigte sich als profunde Kennerin der Problematik. Sie nannte auch positive Beispiele, bei denen der Druck auf die großen Produzenten schon an einigen Stellen Wirkung gezeigt hat. Etwa, wenn zum Färben keine giftigen Chemikalien mehr verwendet werden, die einerseits das Wasser in den Herstellungsländern belasten, andererseits auch bei den Konsument*innen in Europa die Gesundheit gefährden. Oder wenn die Sicherheitsstandards endlich angepasst werden, sodass so schreckliche Unfälle wie der Einsturz der kompletten Fabrik Rana Plaza in Sabhar/Bangladesh 2013 verhindert werden. Damals kamen über 1100 Menschen ums Leben, Renate Künast besuchte die Unglücksstelle persönlich.

„Unsere Macht ist der Einkaufskorb“ fasste Künast zusammen. Das bedeutet aber auch, dass die Verbraucher*innen besser erkennen können müssen, wie die Kleidung, die im Einkaufskorb landet, hergestellt wurde. „Es gibt noch viel zu tun“, so das Fazit am Ende der zweistündigen intensiven Debatte.