Ulle besucht Entomologischen Verein Krefeld in neuen Räumlichkeiten

Dr. Martin Sorg, Thomas Hörren, Werner Stenmans und Ulle Schauws

Noch vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung hat die Grünen Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws den Entomologischen Verein Krefeld in ihren neuen Räumlichkeiten an der Magdeburger Straße besucht. Die einzigartige Sammlung der Insekten und Pflanzen umfasst circa zwei Millionen Exemplare, welche in über 7300 Insektenkästen untergebracht sind. „Da die Exponate sehr empfindlich sind, musste jeder Insektenkasten einzeln transportiert werden. Dank unserer engagierten Mitglieder konnten wir den Großteil des Umzugs bereits bewerkstelligen.“, erklärt der Vorsitzende des Vereins Thomas Hörren. Die großzügige neue Bleibe bietet zudem Platz für Seminare, Ausbildungs- und Forschungsarbeiten und eine interaktive digitale Ausstellung.

Weltweite Bekanntheit erlangte der Entomologische Verein Krefeld vor sechs Jahren. Mit seiner Studie machte der Verein auf das dramatische Insektensterben aufmerksam und löste damit erstmals eine längst überfällige Diskussion über den Insektenschutz und das Artensterben aus. Die Krefelder Entomolog*innen mussten in einem Zeitraum von 27 Jahren feststellen, dass die Biomasse der Fluginsekten in Schutzgebieten um rund 75 Prozent zurückgegangen ist. Aufgrund dieser schockierenden Zahlen wurde weltweit von BBC über New York Times bis Al Jazeera und vielen mehr über den Krefelder Verein berichtet.

Die Krefelder Abgeordnete Schauws zeigt sich beeindruckt von der Sammlung der Insektenarten vom Niederrhein aber auch vielen anderen Regionen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgeht. Darunter ist auch eine immens hohe Zahl an regional ausgestorbenen Arten dokumentiert. „Hier lagern die letzten eindeutigen Belege, dass es diese Arten gegeben hat.“, so Dr. Martin Sorg. Des Weiteren tauschte sich Ulle Schauws mit dem Krefelder Entomologen-Team über die international vernetzte Forschung zur Biodiversität aus, wozu die Wissenschaftler in Krefeld mit Pioniergeist beitragen.

„Sowohl die neuen Räumlichkeiten, die vielen Exponate, das reichhaltige Wissen aber insbesondere die Leidenschaft, mit der die Krefelder Entomolog*innen hier die Forschung mit innovativem Geist und neuen Konzepten voranbringen, kann nur begeistern. Besonders gefreut hat mich als Krefelderin natürlich die Banchus crefeldensis, eine Schlupfwespe, welche vom Krefelder Entomologen Albert Ulbricht entdeckt und erstbeschrieben wurde.“, so die Bundestagsabgeordnete Schauws.

Zur Info: Nach der offiziellen Eröffnung, die für den Sommer geplant ist, findet jeden 1. Donnerstag im Monat ein offenes Treffen für alle interessierten Bürger*innen statt.