Miteinander unterwegs gegen Rassismus und für Courage

Pressetext zu Schule ohne Rassismus vom 08.09.2021

Das Fabritianum ist „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“ und demonstriert sein Engagement gegen Diskriminierung am Rhein mit Patin Ulle Schauws (MdB)

Damit Vielfalt im schulischen Kontext möglich wird, hat sich die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Fabritianum verpflichtet, Gemeinschaft zu pflegen und zu fördern sowie die Persönlichkeit jedes und jeder einzelnen zu achten. „Wenn an meiner Schule Gewalt geschieht, diskriminierende Äußerungen fallen oder diskriminierende Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, zukünftig einander zu achten.“, erklärt Jannis aus einer achten Klasse.

Diskriminierung aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und der sexuellen Identität – das bleibt ein Problem im Mikrokosmos Schule wie in der gesamten Gesellschaft.

Lea aus der Q1 erzählt: „Wir arbeiten häufig an dem Thema. Wir haben Erinnerungsprojekte für die jüdischen und schwulen Opfer der Nazis gemacht und für die aus der Roma- und Sinti-Community, Workshops zum Thema Alltagsrassismus oder Zivilcourage. Seit dem letzten Schuljahr haben wir eine „Toilette für alle (Geschlechter)“, zwei Lehrer:innen sind für LGBTIQ*-Personen und -Themen immer ansprechbar.“


Und so ist es ist kein Zufall, dass die Wahl auf die Krefelderin Ulle Schauws fiel, die als queerpolitische Sprecherin ihrer Fraktion für die Belange von queeren Menschen im Deutschen Bundestag kämpft, als die Schulgemeinschaft des Fabritianum nach einer geeigneten Patin für „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“ suchte. Die
Zusammenarbeit mit der Politikerin geht auf das Jahr 2015 zurück, als sie während der Projekttage zum Thema „Das Gut Mensch“ als Expertin mit Schülerinnen und Schülern zum Thema Homosexualität gearbeitet hat. Am Aktionstag diskutierte sie mit Lernenden der Oberstufe über aktuelle politische Fragen, war bei der Überreichung der „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“-Plakette mit der städtischen Koordinatorin Maren Lamers und Landeskoordinator NRW Christian Hüttemeister und auch bei der groß angelegten Aktion am Rhein dabei.

Die Aktion

Die Idee, die gesamte Schulgemeinschaft mit einem Regenbogenseil auf einen Spaziergang zum Rhein und damit durch Uerdingen zu schicken, entstand zunächst als Notlösung für eine Auftaktveranstaltung während der ersten pandemiebedingten Schulschließung, erklärt Lehrer Thomas Tillmann: „Ein 1,5 km langes Seil garantiert,
das wir bei ca. 1000 Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern den Mindestabstand von 1,5m sicher einhalten können und so auf ungewöhnliche Weise das Schulmotto „Miteinander zum gemeinsamen Ziel“ umsetzen. Auf diese Weise können wir nicht zuletzt die uns wichtige Botschaft hinaus in die Nachbarschaft, in die Stadt, zu ihren Bürgerinnen und Bürgern tragen, und so geht wieder einmal ein wichtiger gesellschaftspolitischer Impuls von der jungen Generation aus.“ Schülersprecher Jan Prinz berichtet von den vielen strahlenden Gesichtern bei den
Teilnehmenden: „Gegen Rassismus und für Courage auf die Straße zu gehen, das ist für uns alle eine Herzenssache! Mich haben ältere Leute angesprochen und sich bedankt, dass wir am Fabritz solche Themen behandeln!“ Schulleiter Eric Mühle ergänzt: „Nach 1,5 Jahren Einschränkungen durch die Pandemie ist heute die gesamte Schule zum ersten Mal wieder gemeinsam im wahrsten Sinne des Wortes unterwegs – wir spüren alle, wie sehr uns das gefehlt hat!

Dass auch einige Eltern spontan zum Rhein gekommen sind und sich in unsere Menschenkette eingereiht haben, spiegelt wider, was ich aus emails längst weiß: Auch sie sind froh, dass wir solche vermeintlich schwierigen Themen aufgreifen.“

Auf dem Foto mit der Plakette (v.l.n.r.): Lehrer Thomas Tillmann, Maren Lamers (städtische Koordinatorin „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“), Christian Hüttemeister (Landeskoordination NRW „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“), Schülersprecher Jan Prinz, Projekt-Patin Ulle Schauws (MdB), Schulleiter Eric Mühle, Elternpflegschaftsvorsitzende Dr. Rut von Giesen, Lehrer:innen Rebecca Jäger und Franz Mühler (Courage-AG)

Auf dem Foto vom Rhein (v.l.n.r.): Elternpflegschaftsvorsitzende Dr. Rut von Giesen, Ulle Schauws (MdB), Maren Lamers (städtische Koordinatorin „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“), Schulleiter Eric Mühle und Christian Hüttemeister (Landeskoordination NRW „Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage“.