Anton Hofreiter in Krefeld: Kritik an Abschiebungen nach Afghanistan

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion Dr. Anton Hofreiter nahm kein Blatt vor den Mund: Abschiebungen nach Afghanistan sind derzeit ganz eindeutig abzulehnen. Mit dieser klaren Haltung traf er den Nerv der 150 Zuhörerinnen und Zuhörer im Südbahnhof. Knapp eine Woche vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl hatten wir als Krefelder Grüne dorthin zum Grünen Salon eingeladen. Mit auf dem Podium, das Harry van Bargen moderierte, saß auch Angelika Kleinschmidt vom Flüchtlingsrat. Sie schilderte eindrücklich aus der Praxis, mit welchen Problemen afghanische Flüchtlinge konfrontiert sind. Insbesondere die Anhörungen beim Bundesamt für Migration und Flucht (BAMF) kritisierte Kleinschmidt sehr: „Hier entscheiden schlecht ausgebildete Personen mit Hilfe von oft nicht ausreichend qualifizierten Dolmetschern über das Schicksal von Menschen. Dabei kommt es häufig zu Fehlentscheidungen.“

Einige Betroffene ergänzten diese Einschätzung mit persönlichen Erlebnissen. Ulle Schauws, die die Diskussion mit den beiden Landtagskandidaten Mo Brinner und Karsten Ludwig verfolgte, machte am Ende unmissverständlich klar, dass Willkür und schlechte Qualifikation der Bearbeiter bei den Asylverfahren nicht akzeptabel sind. „Hier hätten schon längst Nach- und Verbesserungen passieren müssen. So geht man mit schutzsuchenden Menschen nicht um. Für alle Menschen gilt gleichermaßen §1 unseres Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.“