Für eine Quote in Vorständen und einen Wandel der Unternehmenskultur – Meine Rede im Bundestag

Rede vom 25.02.2021

Am 25.02.2021 wurde im Bundestag über den Gesetzesentwurf der Bundesregierung über die Neuregelung der Teilhabe von Frauen in Führungspositionen debattiert. Dabei liest sich der Gesetzentwurf in etwa so: Frauen dürfen mitmachen, aber nur ein bißchen.

Nach 20 Jahren freiwilliger Selbstverpflichtung der Privatwirtschaft müssen wir konstatieren: Die Männer sind an dieser Aufgabe gescheitert, es ohne gesetzliche Vorgaben zu schaffen. Deswegen braucht es eine feste Quote auch für Unternehmensvorstände.

Das, was einige gegen die Quote einwenden, schaffen wir in Wahrheit erst mit der Quote: Dass sich Qualität durchsetzt und nicht das Geschlecht. Denn Führungspositionen werden aktuell eben nicht ausschließlich nach Qualifikation vergeben: Es herrscht eine informelle Männerquote. Mit einer Quote werden mittelmäßige Männer nicht mehr bevorteilt. An ihre Stelle werden qualifiziertere Frauen treten. 

Es ist entscheidend, dass der Blick aus den Führungsetagen auf die Welt nicht nur ein männlicher ist. Die Probleme werden immer komplexer. Wir können sie nicht mit einem rein männlichen, meist auch weißen Blick lösen.