Pressestatement zur aktuellen Debatte um Familienauszeiten für Vorstände börsennotierter Firmen

Statement vom 06.10.2020

Zur aktuellen Debatte um Familienauszeiten für Vorstände börsennotierter Firmen erklärt Ulle Schauws, Sprecherin für Frauenpolitik:

„Die derzeit geltenden Regelungen, wonach ein Vorstandsmitglied eines Unternehmens bislang keine Möglichkeit hat, aufgrund der Geburt eines Kindes oder anderer Care-Verpflichtungen zeitlich befristet das Mandat ruhen zu lassen, müssen dringend geändert werden. Es kann nicht sein, dass Führungskräfte eine mehrmonatige Auszeit nur machen können, wenn sie von ihrem Posten zurücktreten. Dies ist ein hohes persönliches Risiko und eine absolut familienfeindliche Regelung.                

Dass die Regel ,Kind oder Karriere‘ noch immer besteht, zeigt, wie unzeitgemäß und männlich geprägt die Führungsetagen heute noch denken. Aber eine Änderung des Aktienrechts allein reicht nicht. Damit die Führungsetagen in Deutschland endlich modern und vielfältig werden, brauchen wir eine feste Quote für Vorstandsposten. Dass in den Unternehmensvorständen der Dax-Unternehmen noch immer ein Männeranteil von über 90 Prozent besteht, ist nicht länger akzeptabel.“