Grüne Queer-Sprecher*innen Schauws und Lehmann besuchen Polen – „Auschwitz bleibt eine Mahnung“

Pressemitteilung vom 23.09.2020

Im Rahmen ihres Polen-Besuchs haben heute Sven Lehmann MdB und Ulle Schauws MdB, Sprecher*innen für Queerpolitik der Grünen Bundestagsfraktion, das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz/Birkenau besucht und zum Gedenken an die Opfer einen Kranz niedergelegt.

Hierzu erklären sie:

„Was die Deutschen so vielen Menschen angetan haben, ist an diesem Ort erschreckend spürbar und kaum in Worte zu fassen. An diesem Ort bleibt sichtbar, wozu menschenfeindliche Hetze führen kann. Wir gedenken den ermordeten Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, den Menschen mit Behinderung, politisch Verfolgten, den Kriegsgefangenen, den als asozial Bezeichneten und den homosexuellen Menschen. Sie alle waren Menschen: Frauen, Männer und Kinder mit Träumen, Hoffnungen, Familien. Sie alle wurden ihrer Menschenwürde und ihrer Menschenrechte beraubt. Ihr So-Sein reichte aus, um sie als angebliche Feind*innen zu brandmarken, zu entrechten, zu verfolgen und schließlich zu vernichten. Immer wieder daran zu erinnern, ist wichtig. Das reicht aber nicht aus. Wir haben heute und in Zukunft die Verantwortung, zu handeln und jeder Form von menschenfeindlicher Hetze entschlossen entgegen zu treten. Privat und öffentlich, gegen Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus, Homo-, Transfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit bei uns in Deutschland und überall auf der Welt.

Als Sprecher*innen für Queerpolitik wollen wir heute auch an die homosexuellen Opfer erinnern. Immer noch hat der Bundestag sich nicht durchringen können, ihnen eine der jährlich stattfindenden Gedenkstunden an die Opfer des Nationalsozialismus zu widmen. Wir fordern den Bundestagspräsidenten auf, endlich auch ihnen einen Platz für ein würdiges Gedenken im Bundestag zu geben.“

Die Grünen Bundestagsabgeordneten Sven Lehmann MdB und Ulle Schauws MdB, Sprecher*innen für Queerpolitik der Grünen Bundestagsfraktion, besuchen vom 23.-25. September 2020 Polen, um sich vor Ort über die Lage von LSBTI zu informieren und die queere Community vor Ort zu unterstützen.                

Das politische und gesellschaftliche Klima für Lesben, Schwule, Bisexuelle und transgeschlechtliche Menschen in Polen wird immer schwieriger. Seit etwa zwei Jahren sind sie mit einer beispiellosen Hetzkampagne seitens der Politik, der katholischen Kirche und rechter – darunter auch staatlicher – Medien konfrontiert. Im Ergebnis steigt die Zahl der homo- und transfeindlichen Übergriffe.