Grüne Abgeordnete treffen polnische LGBT Aktivist*innen

Pressemitteilung vom 25.09.2020

Zum Abschluss ihrer Polen-Reise trafen sich die beiden Bundestagsabgeordneten Sven Lehmann MdB und Ulle Schauws MdB mit den queeren Aktivist*innen, unter anderem Artur Maciejewski von der Stiftung Gleichstellung und Anna Tereszko, Psychologin vom Verein „Queerer Mai“.

Im Anschluss erklären Schauws und Lehmann:

„Die Aktivist*innen haben uns die Früchte der homo- und transfeindlichen Hetze in Teilen Polens eindrücklich geschildert. Es ist unverkennbar, dass Worte in Taten enden. LSBTI erfahren Beleidigungen, Gewalt, aber auch institutionelle Ignoranz durch den Ausschluss von staatlichen Ressourcen oder die besonders strenge Überprüfung von Veranstaltungen durch die Polizei.

Auch wenn von Regierungsseite und der katholischen Kirche immer wieder betont wird, die „LGBT-Ideologie-freien Zonen“ dienten nur dem Schutz der Familie, beeinflussen sie das gesellschaftliche Klima in Polen stark und führen zu Angst und  Ausgrenzung. Besonders betroffen sind davon auch junge queere Menschen im Alter von unter 18 Jahren. Sie haben keine Möglichkeit, in andere Regionen umzuziehen oder Unterstützung in der von ihnen erreichbaren Umgebung zu finden.

Trotz der Bedrohungen lässt sich die queere Community in Polen nicht mundtot machen. Sie erhebt ihre Stimme. Wir zollen der Stärke und dem Mut, mit der sie sich sichtbar gegen die Angriffe stellt, den größten Respekt.

Wir stehen solidarisch an der Seite aller queeren Menschen – hier und heute und in Zukunft besonders mit unseren Schwestern und Brüdern in Polen. Europa muss viel klarer Kante zeigen und unmissverständlich einfordern, dass die europäischen Werte wie Freiheit und Gleiche Rechte für alle Mitgliedsstaaten und alle Europäer*innen gelten und diese auch durchsetzen. Von der deutschen Bundesregierung erwarten wir, dass sie endlich deutliche Worte findet – als europäisches Partnerland gerade unter der Ratspräsidentschaft und natürlich in historisch enger Verbundenheit mit Polen.“