Grüner Queer-Kongress in Berlin

Am Samstag, den 21. Mai 2016 findet in Berlin der grüne Queer-Kongress statt.

Gemeinsam mit Ihnen und Euch sowie zahlreichen Gästen möchten wir in verschiedenen Panels und Workshops darüber diskutieren, was dem queerpolitischen Stillstand und dem gesellschaftlichem Rollback auf Bundesebene entgegengesetzt werden kann. Wie sieht eine moderne und emanzipatorische Queerpolitik für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle aus? Wie kämpfen wir bei allen Unterschieden gemeinsam gegen Homo-, Transphobie und für volle Rechte?

Programm:

10:00 Uhr: Begrüßung durch Gesine Agena
10:15 Uhr: Input von Günter Dworek und Mari Günther und anschließende Diskussion
11:15 Uhr: Pause
11:30 Uhr: 1. Workshop-Phase (Gesellschaftspolitik, Familienpolitik, Medien)
13:00 Uhr: Mittagspause
14:00 Uhr: 2. Workshop-Phase (Visionen, Bildungspolitik, Geschlechterpolitik)
15:30 Uhr: Pause
15:45 Uhr: Abschlusspanel mit Volker Beck, Sookee, Birgit Bosold und Dr. Julia Ehrt
17:15 Uhr: Dank & Verabschiedung

Kurzbeschreibung der Workshops:

Gesellschaftspolitik

Reaktionäre und rechtsgerichtete Gruppierungen führen seit mehreren Jahren Kampagnen gegen emanzipatorische Fortschritte. Angriffspunkte für diese Bewegungen und Gruppierungen sind insbesondere die Gleichstellung von Frauen, das Aufbrechen von Rollenzuschreibungen, sowie die auf eine Erhöhung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Vielfalt abzielende Überarbeitung von Bildungsplänen. In diesem Workshop soll anhand eines Inputs kurz beleuchtet werden, mit welchen Argumenten diese Bewegungen aktuell arbeitet. Im Anschluss daran sollen Ideen und Strategien herausgearbeitet werden, mit denen diesem gesellschaftlichen Backlash begegnet werden kann.

Referent*innen: Prof. Dr. Uwe Sielert, Institut für Pädagogik der Universität Kiel / Institut für Sexualpädagogik Dortmund (isp), Detlev Buchholz, Sprecher des Netzwerks „Bildung durch Verantwortung“, Margit Gottstein, Staatssekretärin im Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen in Rheinland-Pfalz & Dagmar Kohnen, LGBTI-Diversity-Expert der Siemens AG

Familienpolitik

Regenbogenfamilien sind in spezieller Weise in der Gesellschaft exponiert, da sie sich in vielen Bereichen des Lebens outen müssen. So zum Beispiel im beruflichen Umfeld, wenn Elternzeit beantragt wird, oder in der KiTa und Schule, die das Kind besucht. Somit tragen Regenbogenfamilien einen relevanten Anteil zur Sichtbarkeit von LGBTTIQ* in der Gesellschaft bei. Der Workshop befasst sich mit der Situation von Regenbogenfamilien, deckt Problemfelder auf, stellt GRÜNE Antworten vor, und fragt nach weiteren Formen des familiären Zusammenlebens, die rechtlich abgesichert werden müssten.

Referent*innen: Gabriela Lünsmann, Bundesvorstand LSVD, Constanze Körner, Regenbogenfamilienzentrum Berlin & Katja Dörner, MdB, Stellvertretende Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion

Medien & Community

Der Workshop geht der Frage nach, inwiefern queere Inhalte in den Medien vorkommen. Hierbei wird nicht nur versucht zu eruieren, wie die aktuellen Strategien sind, dieses Thema zu beleuchten, sondern es wird der Frage nachgegangen, ob das Bild in den Medien passend ist. Zusätzlich stellt der Workshop die Frage, wie die Community mit Medien umgeht. Ziel soll es sein, ein umfassendes Bild zu schaffen und auch die Frage zu beantworten, wie mit Vielfalt, Mehrfachdiskriminierung und Sensibilität umgegangen wird.

Referent*innen: Tilmann Warnecke & Kaey, Queerspiegel/Siegessäule & Felicia Mutterer, Straight

Bildungspolitik

Wie können queere Inhalte Einzug in den Schulalltag erhalten? Einen einheitlichen Standard gibt es nicht – Bildungspolitik ist Ländersache. Deswegen geht dieser Workshop der Frage nach, was sich bundesweit verändert muss. Wie können zum Beispiel Schulaufklärungsprojekte bundesweit implementiert und professionalisiert werden? Oder wie müssten die Lehrmaterialien gestaltet werden, um den Vorgaben der Bildungspläne hinsichtlich der Vielfalt der Gesellschaft gerecht zu werden?

Referent*innen: Mareike Klauenflügel, AG LSBTI, GEW Bundesverband, Ingo Kreußer, AG LSBTI, GEW Bundesverband, Benjamin Kinkel, Queere Bildung e.V. & Laura Becker, Queere Bildung e.V.

Geschlechterpolitik

Wie lassen sich feministische Geschlechterpolitik und queere Politik vereinbaren? Wie können wir erfolgreich die Dekonstruktion von normativen Rollenbildern und den Kampf für Gleichberechtigung zusammen denken? Was sind die besten gemeinsamen Strategien? U.a. diese Fragen möchte wir in diesem Workshop auf den Grund gehen.

Referent*innen: Sookee, Queere Rapperin & Dr. Elke Amberg, Autorin und Fachjournalistin

Visionen

Nach der verbindenden Klammer der Bekämpfung von rechtlicher Diskriminierung wird sich für die LGBTTIQ-Community noch stärker die Frage nach dem Verbindenden stellen. Auf dem Weg zur Gleichstellung insbesondere im Ehe- und Adoptionsrecht sind manche Diskussionen nicht weiterverfolgt worden, sei es aus Zeitmangel oder aus Opportunitätsgründen. Droht ein Auseinanderfallen der Community? Wie gehen wir mit marginalisierten Gruppen (Trans*, Inter, Ältere, Migranten etc.) um? Welche Strategien zur Erreichung vollständiger Akzeptanz brauchen wir? Nach einem provozierendem Input soll es unter dem Teilnehmer*innen eine lebhafte Diskussion geben.

Referent*innen: Arn Sauer, TransInterQueer e.V. / Netzwerk Trans_Inter_Wissenschaft, Berlin

Wir freuen uns schon heute auf spannende und produktive Gespräche!

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Weitere Informationen hier.