Ulle Schauws und Kordula Schulz-Asche diskutieren über Pflege

Zukunft der Pflege: menschlich, solidarisch, bezahlbar?

Unter diesem Titel hatte ich meine Kollegin Kordula Schulz-Asche, Pflegepolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, nach Krefeld eingeladen zu einem Diskussionsabend im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Gemeinsam mit dem dortigen Geschäftsführer Jochen Hochkamer und mit Thorsten Krüger, Bereichsleiter Pflege der Diakonie Moers als Experten diskutierten sie mit zahlreichen Gästen über viele Facetten der Pflege, über die System- und Finanzierungsprobleme, über grüne Lösungsansätze, über Hilfen für Angehörige aber auch über die positiven Aspekte mit Blick auf die Pflegeausbildung.

Die Bedeutung von guter Prävention wurde insbesondere von Jochen Hochkamer als einer der zentralen Punkt betont, weil dies selbstbestimmtes Leben verlängern kann. Unzumutbare Belastungen abbauen durch weniger Bürokratie und veränderte Arbeitsorganisation waren weitere Stichworte, über die diskutiert wurde.

Kordula erläuterte auch das Konzept der Quartiersentwicklung, das bereits erfolgreich beispielsweise in Münster umgesetzt wird. „Wir werden es nicht schaffen, alle Pflegebedürftigen ausschließlich in Heimen rundum zu versorgen, es wird nachbarschaftliche und ehrenamtliche Unterstützung brauchen“, so die Fachpolitikerin.

Über die wichtige Bedeutung der „Menschlichkeit“ in der Pflege waren sich die Expert*innen und das Publikum, aus dem viele eigene Erfahrungen mit Bezügen zur Krefelder Situation eingebracht wurden, sehr einig.

Mal überlegen, ob der Teil hier stehen bleiben soll. Ist ja eigentlich mit dem anderen Text abgefrühstückt.

Am Mittag hatten wir Bundestagsabgeordneten schon in einem hochkarätig besetzten Pflegefachgespräch bei der Caritas mit Krefelder Akteuren in Sachen stationärer und ambulanter Pflege, mit der Stadt und einem Vertreter des Landesministeriums Arbeit und Gesundheit einen ausführlichen Austausch über die aktuelle politische Situation, der im nächsten Jahr fortgesetzt werden soll.

Ich konnte nach diesen beiden intensiven Debattenrunden am Ende ein differenziertes Fazit ziehen:

„Gute, menschenwürdige Pflege sollte nach dem Wunsch aller Beteiligten möglich bleiben. Das ist ein positiver Blick trotz der Probleme, die es täglich gibt. Damit das jedoch gelingt, müssen wir uns auch politisch der Tatsache stellen, dass Pflege anders laufen und dass sie auch klar mehr Kosten verursachen wird. Wir müssen unter Hochdruck jetzt Lösungen finden, nicht erst in den nächsten Jahren.“