Spahn lässt Hebammen im Stich

Anlässlich des Welthebammentags am 5. Mai 2018 erklärt Ulle Schauws MdB, Sprecherin für Frauenpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen: 

 

„Hebammen sind für eine gute Geburt unverzichtbar. Eine gute Betreuung gibt Sicherheit, kann auch eine natürliche Geburt fördern und Kaiserschnitte vermeiden und Komplikationen vorbeugen. Jede Frau muss selbst bestimmen können, wie und wo sie ihr Kind zur Welt bringen möchte. Dafür setze ich mich als Frauenpolitikerin ein. Es ist mehr als ernüchternd, wie Bundesgesundheitsminister Spahn sowohl Schwangere als auch Hebeammen völlig im Stich lässt. Die Arbeitsbedingungen für Hebammen im Kreißsaal müssen dringend verbessert werden, damit sich wieder mehr Hebammen für eine Tätigkeit in der Klinik entscheiden und Schwangeren somit eine wirklich freie Wahl der Geburtsbegleitung ermöglichen.

Die Bundesregierung hat auf Anfrage unserer Fraktion hin zugegeben, dass sie keinerlei Verbesserungen in der Geburtshilfe plant. Die Forderung im Koalitionsvertrag nach einer „wohnortnahen Geburtshilfe“ war eine Luftnummer. Herrn Spahn interessieren die schlechten Arbeitsbedingungen im Kreißsaal scheinbar wenig, auch nicht die Gründe, warum Hebammen die Geburtshilfe aufgeben. Damit lässt er werdende Mütter und Hebammen im Stich. Aber auch der NRW-Landesregierung war anders als anderen Bundesländern nicht wert, der Bundesregierung Zahlen zur Situation im Land zuzuliefern oder zu benennen, was sie tun will, um die Lage im Land zu verbessern. Wir brauchen eine bundesweite Erhebung, wo wie viele Hebammen in der Geburtshilfe fehlen. Nur so können Bund und Länder gezielte Maßnahmen ergreifen, die Betreuung für Frauen im Kreißsaal zu verbessern.“