Wer hat Angst vor Geschlechterforschung?

Bis heute ist die Fördersituation von Geschlechterforschung prekär und sie wird seit einiger Zeit massiv angefeindet: Die „Neue Rechte“ hat die Geschlechterforschung als Feindbild ausgemacht, sie diffamiert sie als ideologisch und fordert ihre Abschaffung. Am 17. Februar 2017 veranstalteten Kai Gehring, Sprecher für Hochschule, Wissenschaft und Forschung und ich ein öffentliches Fachgespräch dazu, wie Geschlechterforschung gestärkt werden kann. 150 Interessierte, GeschlechterforscherInnen und Gleichstellungsbeauftragte aus ganz Deutschland waren dabei.

In ihrer Keynote hob Prof. Dr. Paula-Irene Villa von der LMU München hervor, dass mit den pauschalen Anfeindungen und Unterstellungen gegenüber der Geschlechterforschung eine Kritik an Wissenschaft im Allgemeinen einhergehe. Villa rief alle, die sich mit Gender befassten, dazu auf, vor allem in den digitalen Medien eine Kampagne für die Geschlechterforschung zu starten. Denn „Gender ist schon lange, auch bei dir, bei euch, bei Ihnen“ und sei längst Teil unserer sozialen Wirklichkeit.

Ulle Schauws, Sprecherin für Frauen- und Kulturpolitik, diskutierte im ersten Diskussionsforum mit Wissenschaftsjournalistin Dr. Anja Kühne vom Tagesspiegel, Prof. Dr. Beate Binder von der Humboldt-Universität Berlin und Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg  darüber, wie sich die mediale und gesellschaftliche Debatte zu Geschlechterforschung gestaltet und wer die Kommunikation komplexer wissenschaftlicher Inhalte in die Gesellschaft hinein tragen sollte.

Im zweiten Diskussionsforum waren Prof. Dr. Heike Kahlert von der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Beate Kortendiek vom Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW und Prof. Dr. Julika Griem im Gespräch mit Kai Gehring über eine verbesserte Förderung von Genderforschung durch den Bund.

Einen ausführlichen Bericht finden Sie hier.