Warum sollte man nicht jede beliebige Freundschaftsanfrage auf Facebook beantworten? Wie kommen Trojaner auf meinen PC? Wie verhindere ich, dass Gauner im Netz meine Daten abfischen? Diese und hunderte anderer Fragen stellen sich alle, die im World Wide Web und dort vor allem in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, laufend. Damit Schülerinnen und Schüler die richtigen Antworten darauf schneller parat haben, hatte die Freiherr-vom-Stein-Realschule auf Vermittlung der Krefelder Bundestagsabgeordneten Ulle Schauws nun einen fünfstündigen Workshop der bitkom (Verband der digitalen Wirtschaft, der sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik einsetzt) an die Schule geholt. Projektleiter Michael Zeisenberger ging mit den elf Teilnehmer*innen einen ganzen Schultag lang all die Fragen durch. Er vermittelte den Mädchen und Jungen so viel Wissen, dass sie nun als Medienscouts ihre Mitschüler*innen aufklären und unterstützen können. „Ich habe schon mal selbst negative Erfahrungen gemacht“, erzählte der dreizehnjährige Lyon. Ihm hatte vor einigen Jahren ein Fremder im Netz die Telefonnummer entlockt und ihn belästigt. „Seither weiß ich, wie wichtig es ist, mit seinen Daten vorsichtig umzugehen, das will ich auch anderen beibringen“ begründet Lyon sein Interesse, an dem Workshop teilzunehmen.
„Als Medienwissenschaftlerin und in meiner Funktion als kulturpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion kann ich das Engagement der Schule nur unterstützen“ fasste Ulle Schauws ihren Einsatz zusammen. „Es ist erschreckend, was zum Beispiel unter dem Stichwort „hate speech“ im Netz los ist und wie hilflos viele mit solchen Phänomenen konfrontiert sind. Kinder und Jugendliche können gar nicht früh genug darin unterstützt werden, den richtigen Umgang mit Internet und Co zu lernen“ so die Abgeordnete.
Konrektor Wolfgang Wolff freute sich über das Interesse. „Die sozialen Netzwerke werden immer wichtiger im Alltag der Kinder und Jugendlichen, deshalb ist ausreichende Medienkompetenz und das Wissen um Gefahren und deren Vermeidung umso bedeutender.“ Die Schule beabsichtigt deshalb, eine kontinuierliche Schulung von Medienscouts an der Schule einzurichten.