Swap your shoe – Schuhtausch im German house

Zwei Moerserinnen mit ungewöhnlichem Kunstprojekt in New York!!

Celina Greppler, aktuell UN-Jugenddelegierte, und Jennifer Lubahn, junge Künstlerin, sind dabei, wenn ab dem 2. Februar im New Yorker German House Businessschuhe gegen Hausschuhe getauscht werden. Und umgekehrt. Die beiden jungen Frauen sind in Moers aufgewachsen und sorgen mit einer Gruppe anderer junger Leute nun in New York für Aufsehen.

Ulle Schauws, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Krefeld/Moers/Neukirchen-Vluyn und frauen- und kulturpolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, ist begeistert. „Das Projekt „Swap your shoe“ verspricht mit einfachen Mitteln einen wesentlichen Kern dessen zu erreichen, was Kunst im Idealfall kann: Den Blick öffnen und neue Perspektiven schaffen. Ich unterstütze das Engagement von Celina, Jennifer und ihren Mitstreiterinnen deshalb gern.“

Dennis Hellmich, der Mitorganisator der „partizipativen Installation“ Swap your shoe, stammt ebenfalls aus Moers. Er erklärt das ungewöhnliche Projekt so: „BesucherInnen des German House haben vom 2. bis 19. Februar die Gelegenheit, beim Betreten der ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen ihre Pumps und Businesstreter gegen bequeme Hausschuhe auszutauschen, ehe sie die Büroräume betreten. Damit verändern sie die Installation stetig, bewirken aber auch in ihrer Wahrnehmung einiges,“ so die Initiatoren um Dennis Hellmich. „Schuhe – sie bieten uns Halt, sie beeinflussen sowohl unsere innere Haltung als auch unsere Außenwirkung“ heißt es in der Beschreibung des ungewöhnlichen Projekts.

Celina Greppler und Jennifer Lubahn haben mit ihren UN-JugenddelegationskollegInnen und der Künstlergruppe TMQL das Projekt lange vorbereitet und freuen sich nun riesig darauf, dass es endlich los geht. Sie sind beide in Moers aufgewachsen, Jennifer Lubahn in Scherpenberg und Celina Greppler in Schwafheim und Rumeln. Beide machten am Gymnasium Adolfinum ihr Abitur und haben sich bereits in mehreren Projekten versucht haben, „die Sensibilität für das Umfeld zu schärfen, eigene Facetten der Identität zu reflektieren und sich mit der Frage zu beschäftigen, wie wir mit Unterschieden in der Gesellschaft umgehen möchten“, so die beiden jungen Künstlerinnen.

Auch Hellmich stammt ursprünglich aus Moers und studiert an der Uni Halle-Wittenberg Politikwissenschaften und Soziologie.

Info zum Projekt

Um innovative Ideen zu vermitteln und neue Gespräche anzustoßen, bedarf es manchmal kreativer Wege. Was die UN-Jugenddelegierten Deutschlands, Celina Greppler und Ozan Solmus, sowie die interdisziplinär arbeitende Künstlerinitiative TMQL! im German House in New York realisieren, mag zunächst einmal gewagt erscheinen. Geplant ist eine Ausstellung als partizipative Installation, die erst dann richtig funktioniert, wenn die Besucher ihre Schuhe ausziehen.

Die Installation wird speziell entwickelt für die im New Yorker German House am United Nations Plaza im Februar 2015 stattfindende Sozialentwicklungskommission, an der auch die UN-Jugenddelegierten teilnehmen. Das German House beherbergt die Ständige Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen, das Generalkonsulat sowie den Deutschen Akademischen Auslandsdienst und das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus.

Die Besucher der Ausstellung, insbesondere Diplomat*innen aus verschiedenen Nationen, werden eingeladen, ihre klassischen Businessschuhe gegen gemütlich wärmende Hauspantoffeln einzutauschen, die in einem installativen Kontext präsentiert werden.

Mit dem Wechsel des Schuhwerks soll ein verändertes Rollenverständnis initiiert werden. Der Tausch der im alltäglich-offiziellen Geschäftsverkehr standardisierten Schuhe gegen die im privaten Wohnbereich üblichen Pantoffeln beinhaltet eine Relativierung der öffentlichen Repräsentation – internationale Diplomat*innen in Pantoffeln – und darüber hinaus eine veränderte Selbstwahrnehmung der kommunikativen Begegnung an einem öffentlich-repräsentativen Ort. Unterhält man sich also in Pantoffeln anders, unbefangener, privater?

Entsteht so eine andere Ebene der Verbundenheit, begegnen sich Menschen hierbei neu, um Gemeinschaft gemeinsam zu denken?

Gemeinsam mit TMQL! wollen die UN-Jugenddelegierten in der Kunstaktion Forderungen junger Menschen aufgreifen, die ihnen im Rahmen ihrer Deutschlandtour mit auf den Weg gegeben wurden.

Die bei den Vereinten Nationen gemachten Erfahrungen werden ebenfalls verarbeitet und sollen in Deutschland einem breiten Publikum zugänglich gemacht.