Erinnerung wach halten, Demokratie und Menschenrechte verteidigen!

Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt Ulle Schauws, Sprecherin für Kulturpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

Die Verbrechen des Nationalsozialismus sind und bleiben ein Teil deutscher Geschichte, unter den sich niemals ein Schlussstrich ziehen lässt. Der 27. Januar mahnt uns zum Gedenken an die Millionen Menschen, die von den Nazis ermordet wurden. Meine Gedanken sind heute bei den Opfern des jüdischen Glaubens, den durch die Nationalsozialisten verfolgten Sinti und Roma, Homosexuellen, Menschen mit Behinderungen, Wehrmachtsdeserteuren, den sogenannten Asozialen und politischen GegnerInnen des Nationalsozialismus.

Dieser Tag mahnt uns aber auch, nicht allein vergangene Verbrechen in den Blick zu nehmen, sondern auch die Gegenwart und die Zukunft im Blick zu behalten. Angesichts aktueller Überfälle auf Flüchtlingsunterkünfte und zunehmender Hetze gegen Minderheiten auf den Straßen und in sozialen Netzwerken, stellt sich einmal mehr die Frage, wie sehr diese Vergangenheit in unsere Gegenwart hinein wirkt.

Solidarität mit Geflüchteten und ihre Unterstützung ist eine Möglichkeit, um heute Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt ganz konkret entgegen zu treten. Eine starke Zivilgesellschaft und eine verantwortungsvolle und lebendige Vermittlung des Themas Nationalsozialismus im Schulunterricht sind weitere wichtige Pfeiler. Denn Gedenken und Erinnerung dürfen nicht im Ritual erstarren, sondern müssen kontinuierlich neu erkämpft werden. Demokratie und Menschenwürde gilt es tagtäglich aufs Neue zu verteidigen.