Huffington Post: Warum die SPD zu feige für die Homo-Ehe ist

Den Artikel von Jan David Sutthoff in der Huffington Post können Sie hier nachlesen.

In einer Woche wird sich der Bundesrat wohl mit großer Mehrheit für die Gleichstellung der Homo-Ehe mit der Hetero-Ehe aussprechen. So weit, so schön.

Aber das bedeutet nicht, dass es auch eine Gleichstellung geben wird. Denn für ein solches Gesetz braucht es zwei: den Bundesrat und – den Bundestag.

Und dort wird das Vorhaben keine Mehrheit finden. Schuld daran ist zum einen die Union, die grundsätzlich mit dem Thema wenig anfangen kann. Schuld ist zum anderen – und vor allem – aber die SPD. Die ist eigentlich für die Homo-Ehe, aber sie traut sich nicht, das laut zu sagen.
Aus allen Parteien waren in den vergangenen Tagen Forderungen zu hören. Nicht von der SPD. Die SPD ist die Partei, die sich nicht traut.

Die Homo-Ehe ist der SPD kein Risiko wert

„Die SPD hat im letzten Bundestagswahlkampf 100 Prozent Gleichstellung versprochen, geliefert hat sie aber immer noch nichts“, sagte Ulle Schauws, die Sprecherin für Frauen- und Kulturpolitik der Grünen im Bundestag, der Huffington Post.

Warum aber zögert die SPD so bei einem Thema, das ihr angeblich so sehr am Herzen liegt?

Anders als im Bundesrat, wo die Partei wohl (fast) geschlossen für die Öffnung der Homo-Ehe stimmen wird, halten sich die Abgeordneten im Bundestag an CDU und CSU. Als Koalitionspartner in der Bundesregierung fühlen sich die Sozialdemokraten der Koalitionsdisziplin unterworfen. Und weil die Union nicht von einem Ja zu überzeugen ist, wird es auch keins von der SPD geben.

„Die Union schiebt ihre Blockadehaltung auf vermeintlich traditionelle Grundlagen unserer Gesellschaft“, sagte FDP-Chef Christian Lindner der Huffington Post. „Und die SPD hält in der Koalition erstaunlich still.“